Kolumne: Schluss mit Body-Shaming


Gesundheit & Wellness
18/03/2022

Wie können wir Body-Shaming die rote Karte zeigen? Autorin Susanne Sundstieg sucht nach Antworten und setzt auf ein positives Selbstbild.

Ganz oft erwische ich mich dabei, dass ich mich in Gedanken mit anderen Frauen vergleiche und dabei gemein werde. Auf der Social-Media-Plattform Instagram sehe ich Beautys, die mit knappen Shorts und straffen Beinen am Strand sitzen. Natürlich haben die kein bisschen Cellulite, so wie ich an meinen Oberschenkeln. Aber hey, die sehen dafür viel zu dünn und oberflächlich aus. Bäh! Oder im Yogakurs bleibt mein Blick an einer anderen Teilnehmerin hängen, die etwas dicker ist als ich. Sofort freue ich mich, dass ich weniger wiege.

Dann zucke ich zusammen und schäme mich. Obwohl ich keinen dieser Gedanken jemals laut ausgesprochen habe. Trotzdem finde ich es schlimm, dass ich überhaupt so ticke. Weder ich noch andere haben das Recht, Frauen pauschal zu beurteilen. Egal, ob sie schlank oder kurvig sind.

Die Ausmaße von Body-Shaming: Sogar Models werden massiv beschimpft

„Body-Shaming“ nennt sich dieses Phänomen. In langen Worten erklärt heißt es „Shaming someone for his or her body type“ – also „jemanden wegen seines Körperbaus beleidigen“. Wahrscheinlich haben Frauen das schon immer getan, aber im Social-Media-Zeitalter erreicht es neue Dimensionen, weil man im anonymen Schatten des Internets unkompliziert lästern kann. Und so werden Frauen (sogar Models) massiv beschimpft, die angeblich zu fett, zu dünn, zu klein oder zu groß sind.

Das Ganze führt so weit, dass selbst auf privaten Instagram-Profilen nur noch Fotos auftauchen, die aus einem besonders vorteilhaften Winkel geknipst oder hinterher stark überarbeitet wurden. Mit der Wirklichkeit hat das nichts mehr zu tun. Nur unser Bild von Schönheit verschiebt sich noch stärker in Richtung Perfektion.

Ursache für Body-Shaming: Weil wir uns selbst nicht lieben

Die Folge ist: Lediglich 41 Prozent der deutschen Frauen sind laut einer Online-Umfrage von myMarktforschung aus dem Jahr 2016 mit ihrem Aussehen zufrieden. Das ist der Kern des Problems. Es wird so schlimm über andere hergezogen, weil zu viele ihren eigenen Körper nicht mögen. Sie sehen absurde Bilder und vergleichen sich damit. Und projizieren später ihren Frust auf andere.

Wenn ich darüber nachdenke, werde ich traurig. Wie viel von meinem Lebensglück geht verloren, weil ich mir Sorgen um mein Aussehen mache? Vor allem, weil es völlig irrelevant ist. Mein Charakter und meine Einstellung verändern sich nicht mit den Kilos. Das weiß ich, weil ich schon einmal zehn Kilo mehr und zehn Kilo weniger gewogen habe. Meine Mitmenschen – insbesondere Männer – haben deshalb nicht anders auf mich reagiert.




Schluss mit Body-Shaming: Wie wäre das Leben ohne diese Sorgen?

Würde ich mich stattdessen annehmen, wie ich bin, könnte ich endlich einmal sorgenfrei ins Leben springen und nur genießen. Hey, ich bin schließlich gesund. Ich kann schwimmen, tanzen, joggen oder bergsteigen. Ich könnte Kleider, Röcke oder kurze Shorts tragen und sollte dankbar für meinen Körper sein. Außerdem wäre es schön, wenn ich die gleiche Einstellung gegenüber anderen Frauen hätte, die zwar anders aussehen, aber genauso einzigartig und wundervoll sind. Die nehmen mir doch nichts weg. Im Gegenteil: Ihre Vielfältigkeit bereichert meine Welt.

Was will ich zudem den kleinen Mädchen mitgeben, die um mich herum aufwachsen? Meinen Nichten oder der kleinen Tochter meiner besten Freundin beispielsweise? Wäre es nicht toll, wenn sie als Erwachsene das Wort „Body-Shaming“ gar nicht mehr kennen würden? Ein wundervoller Gedanke.

#likeagirl und #DuBistDieAntwort: Body-Shaming mit mehr Selbstbewusstsein entgegenwirken

Bei for me unterstützen wir deshalb die Kampagne #likeagirl von Always: Denn damit sagt Always Nein zu Geschlechterklischees und will jungen Frauen und Mädchen mehr Selbstbewusstsein vermitteln. Denn wir alle sind einmalig und auf unsere eigene Weise wunderschön!

Auch mit der neuen Kampagne #DuBistDieAntwort sollen Frauen jeden Alters gestärkt werden – lassen Sie sich mit diesem Video inspirieren!


Vielfalt im Alltag: Damit sich junge Mädchen und Frauen jederzeit wohl in ihrer Haut fühlen, hat Always für jede Figur und jede Periodenstärke die passenden Binden, Slipeinlagen und Menstruationstassen.