„Was ich mache, muss perfekt sein!“ Unsere Ansprüche in Zahlen
Denken Sie einmal an ganz normale Aufgaben im Leben einer Frau und Mutter: die Präsentation für die Arbeit fertigstellen, Hausaufgaben der Kinder kontrollieren oder beispielsweise das Bad putzen. Wie gut wollen Sie diese Aufgaben erledigen? Haben Sie einige davon delegiert? Wie organisieren das andere Frauen?
Weil diese Themen so spannend sind und unser Leben maßgeblich beeinflussen, hat das rheingold institut deutschlandweit über 1.000 Mütter zwischen 20 und 50 Jahren im Auftrag von for me befragt.
Sind Frauen perfektionistisch oder gelassen?
Die ersten Ergebnisse sind eindeutig:
- Mehr als zwei Drittel der befragten Frauen (68 Prozent) sagen, dass sie immer 120 Prozent geben.
- 72 Prozent haben den Anspruch an sich selbst, immer alles perfekt machen zu müssen.
- Sieben von zehn Frauen (70 Prozent) möchten, dass bei ihnen immer alles rund läuft.
Obwohl in den Medien Texte über das unperfekte Leben sehr beliebt sind, sieht der Alltag bei vielen Frauen anders aus. Sie scheuen sich davor, Aufgaben im Job auch einmal 80-prozentig zu erledigen. Den Küchenboden wischt nicht der Ehemann, weil er es drei Tage später und etwas weniger genau machen könnte. Das ist schade, denn mehr Gelassenheit kann auch Druck von den Schultern nehmen, denn:
- 56 Prozent der befragten Frauen fühlen sich permanent unter Strom.
Was ist die Lösung? Ein modernes Leben mit Job, Familie und Freizeit kann nicht auf allen Ebenen perfekt laufen. Von dieser Vorstellung dürfen wir uns verabschieden. Also – an welcher Stelle kann man Kompromisse zulassen? Um dadurch mehr Ruhe für sich zu gewinnen. Das ist eine Entscheidung, die das Leben leichter machen kann.
Auch die Gesellschaft erschafft Druck
Aber es sind nicht nur die Frauen selbst, die diese hohen Ansprüche an sich stellen. Der Autor und Redakteur der Zeitung „Die Zeit“, Dr. Heinrich Wefing, sagte auf der Podiumsdiskussion am Conference & Coaching Tag von for me dazu: „Es ist auch die Gesellschaft, die diesen Druck auf die Frauen legt.“ Birgit Langebartels vom rheingold institut stellte die Studie vor und ergänzte: „Mir hat eine Frau von einem ‚Brotdosen-Battle’ erzählt. Mütter aus der Kita ihrer Kinder posten auf Instagram, wie kunstvoll sie das Obst für ihre Kleinen schneiden und arrangieren. Was für ein zusätzlicher Stress!“
Deshalb braucht jede Frau Mut und Kraft, sich bewusst gegen den Perfektionismus zu stellen. Das ist nicht immer einfach, denn:
- 78 Prozent der Frauen ist es wichtig, alles im Griff zu haben, auch wenn es zuhause drunter und drüber geht.
- Fast jede zweite Frau (45 Prozent) hat ständig ein schlechtes Gewissen, sich nicht genügend um die Familie, den Partner oder um Freunde zu kümmern.
Was wir uns alle vornehmen können? Es langsam anders zu machen. Dinge delegieren und sich nicht schlecht fühlen. Die Brotdose mit banalen Apfelstückchen zu füllen und die Präsentation für den Chef ohne die Nachtschicht abzugeben. Wenn wir alle anfangen, uns zu ändern, wird sich am Ende auch die Gesellschaft wandeln. Der Grundstein dafür ist gelegt.
Es ist Zeit, großartig zu sein. Viele weitere spannende Inhalte vom Conference & Coaching Tag gibt’s auf unserer Übersichtsseite.