Inkontinenz in der Schwangerschaft und nach der Geburt: Infos und Tipps
Blasenschwäche und Schwangerschaft: Das passiert in deinem Körper
Dreh- und Angelpunkt Beckenboden
Was tun bei Inkontinenz nach der Geburt?
Inkontinenz in der Schwangerschaft und nach der Geburt vorbeugen
Tipps für den Alltag mit Blasenschwäche in der Schwangerschaft und nach der Geburt
Während der Schwangerschaft beweist unser Körper wundervolle Fähigkeiten. Schließlich entsteht in ihm ein neues Wesen! Weniger angenehmen, aber häufig in der Schwangerschaft: Inkontinenz, die uns oft auch nach der Geburt begleitet – aber warum eigentlich? Hier erfährst du:
- Wie Inkontinenz in der Schwangerschaft entsteht.
- Welche Rolle dein Beckenboden dabei spielt.
- Weshalb es zu Inkontinenz nach der Geburt kommt.
- Wie du vorbeugen kannst.
- Was dir den Alltag mit Inkontinenz erleichtert.
Blasenschwäche und Schwangerschaft: Das passiert in deinem Körper
Während der Schwangerschaft sind Blasenschwäche sowie gelegentliche Inkontinenz nicht ungewöhnlich: Husten, Niesen oder Lachen reichen häufig, um ungewollt Urin zu verlieren. Das ist ärgerlich, zugleich aber ein Nebeneffekt wichtiger Veränderungen im Körper, die Schwangerschaft und Geburt erleichtern:
- Im ersten Schwangerschaftsdrittel müssen viele Frauen häufiger zur Toilette. Die Nieren werden besser durchblutet und produzieren mehr Urin und die Lage der Gebärmutter begünstigt einen erhöhten Druck auf die Blase. Zudem sorgt das Schwangerschaftshormon Progesteron dafür, dass die Muskulatur entspannt und das Gewebe nachgibt.
- Im zweiten Schwangerschaftstrimester lässt die Blasenschwäche häufig nach. Die Hormonumstellung ist abgeschlossen und die Gebärmutter richtet sich nach oben auf.
- Im letzten Schwangerschaftsdrittel nimmt der Urindrang wieder zu. Das Gewicht des Babys und die Verlagerung seines Köpfchens ins Becken erhöhen den Druck auf die Blase erneut. Vorbereitend auf die Geburt sorgen Hormone für eine Entspannung des Beckenbodens – sowie von Blase und Harnröhre.
Dreh- und Angelpunkt Beckenboden
Ob und wie sehr dich eine Schwangerschaftsinkontinenz betrifft, hängt stark von deinem Beckenboden ab:
- Der Beckenboden besteht aus mehreren Muskelschichten, die sich wie ein gespanntes Trampolin zwischen Sitzbeinhöckern, Steißbein und Schambein befinden.
- Er trägt das Gewicht von Darm, Blase und Gebärmutter und unterstützt die Schließfunktion von Harnröhre, Scheide und Darmausgang.
- Während der Schwangerschaft wird der Beckenboden zunehmend gedehnt und springt mitunter nicht mehr in seine ursprüngliche Position zurück.
- Die Beckenbodenmuskulatur ist abhängig von Veranlagung und wird mit zunehmendem Alter schwächer. Späte Schwangerschaften haben daher ein höheres Inkontinenzrisiko.
- Ein kräftiger Beckenboden hält Druck besser stand. Durch gezieltes Training stärkst du ihn.
Was tun bei Inkontinenz nach der Geburt?
Schwangerschaft und Geburt belasten Bindegewebe und Beckenboden sehr – besonders, wenn das Baby sehr groß ist, die Geburt lange dauert oder die Saugglocke zum Einsatz kommt. Teilweise werden auch umliegende Nerven in Mitleidenschaft gezogen, wodurch der Schließmuskel langsamer reagiert. Viele Frauen haben daher nach der Geburt Probleme beim Urinhalten. Nach einem Kaiserschnitt ist das Risiko geringer, allerdings kann auch die Belastung der Schwangerschaft zu Inkontinenz führen.
- Inkontinenz äußert sich tröpfchenweise oder im Schwall.
- Oft verschwindet sie von allein mithilfe von Rückbildungsgymnastik und Beckenbodentraining – diese sind übrigens auch nach einem Kaiserschnitt wichtig.
- Wenn sich die Inkontinenz nach etwa acht Wochen nicht gelegt hat, suche deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen auf, um schnell Hilfe zu bekommen.
- Sollten Training und Physiotherapie keine Verbesserung bringen, können Medikamente den Schließmuskel aktivieren.
- Spezielle Inkontinenztampons, die von der Scheide aus auf die Harnröhre drücken, mindern ebenfalls den Urinverlust.
- In schweren Fällen lassen sich Muskeln und Gewebe durch einen operativen Eingriff stabilisieren.
Inkontinenz in der Schwangerschaft und nach der Geburt vorbeugen
Gute Nachrichten: Du kannst einiges tun, um Blasenschwäche in der Schwangerschaft und nach der Geburt entgegenzuwirken:
- Stärke deinen Beckenboden mit schonenden Sportarten wie Yoga oder Pilates. Beginne dein Beckenbodentraining bereits am Anfang der Schwangerschaft oder besser noch davor.
- In Geburtsvorbereitungskursen lernst du, wie du den Beckenboden im Alltag entlastest.
- Übergewicht während der Schwangerschaft belastet die Beckenbodenmuskulatur zusätzlich. Versuche bereits vor der Schwangerschaft, Normalgewicht zu erreichen.
- Verzichte auf Rauchen: Neben anderen schädlichen Auswirkungen führt Rauchen oft zu Husten, was den Beckenboden strapaziert.
- Damm-Massagen vor der Geburt helfen, das Gewebe elastischer zu machen.
- In der Schwangerschaft ist die Verdauung oft lahm. Verstopfung und Drücken können das Risiko einer Inkontinenz in der Schwangerschaft jedoch erhöhen. Bewegung, eine ballaststoffreiche Ernährung – eventuell unterstützt durch Flohsamen – und viel trinken bringen sie in Gang.
Tipps für den Alltag mit Blasenschwäche in der Schwangerschaft und nach der Geburt
- Begleitend zu anderen Maßnahmen hilft eine angepasste Ernährung: Vermeide möglichst blähende Lebensmittel sowie Alkohol und Koffein und trinke ausreichend.
- Während der Schwangerschaft steigt die Gefahr von Harnwegsinfektionen. Sprich bei Verdacht schnell mit deinem/deiner Arzt/Ärztin und halte den Harndrang nicht zurück – auch wenn nur einige Tropfen kommen.
- Bewegungen wie Bücken oder Heben beanspruchen den Beckenboden zusätzlich. Vermeide das Heben schwerer Gegenstände und spanne die Beckenbodenmuskulatur bewusst an – auch vor dem Husten oder Niesen.
- Mit einer großen Auswahl von dünnen Slipeinlagen, wie den ALWAYS Discreet Slipeinlagen bei Blasenschwäche für leichte Inkontinenz bis hin zu Höschen für einen stärkeren Urinverlust, wie den ALWAYS Discreet Underwear Höschen, fühlst du dich im Alltag sicher.
Wichtig: Inkontinenz ist kein Grund, dich zu schämen oder deine Sexualität weniger auszuleben, denn du bist damit nicht allein! Sprich offen mit deinem Arzt oder deiner Ärztin und Hebammen darüber, damit du schnell Hilfe bekommst, und lies auf for me noch weitere Tipps.