Blasenschwäche: Raus aus der Tabuzone


Gesundheit & Wellness
3/11/2021
Jede dritte Frau betrifft es mindestens einmal im Leben. Vier Frauen haben uns offen erzählt, wie sie mit ihrer Blasenschwäche umgehen.

Sylvie Stiepany (47) hat schon immer aktiv Sport gemacht. Tennisspielen ist ihre große Leidenschaft. Als sich die Blasenschwäche erstmals bemerkbar macht, hält sie das nicht davon ab, auf dem Tennisplatz zu stehen. "Ich habe eben Einlagen benutzt ", sagt sie schulterzuckend. Aber das reichte bald nicht mehr. Ihre Frauenärztin verschrieb eine Physiotherapie, zunächst mit Erfolg, doch nach einem Jahr wurde die Schwäche sogar noch schlimmer.

Wie Blasenschwäche behandelt werden kann

Vom Training der Beckenbodenmuskulatur bis zur Östrogentherapie – es gibt eine Vielzahl an Optionen, eine Blasenschwäche zu behandeln. Viele Frauen erfahren so eine Linderung. Nicht so Sylvie. Also entschied sie sich am Ende für eine Operation – keine leichte Entscheidung. "Durch eine Empfehlung gelangte ich zu einer Urologin, die sich Zeit nahm. Ich fühlte mich richtig gut betreut. Das war wichtig." Bei der Operation wurde Sylvie als Inkontinenzhilfsmittel ein sogenanntes TVT-Band eingesetzt, das die Harnröhre stützt. Seither gehört die Inkontinenz der Vergangenheit an: "Ich fühle mich wieder frei.

Es betrifft doch so viele.+ Foto  

Fakt ist: So offen wie Sylvie sprechen die wenigsten über das Thema. Harninkontinenz ist immer noch ein Tabuthema. Schlimmer noch, Blasenschwäche wird häufig nur als eine Begleiterscheinung des Älterwerdens abgetan. Ein Irrglaube, denn jede fünfte Frau zwischen 25 (!) und 75 Jahren ist mindestens einmal im Leben davon betroffen. Verschiebt man die Altersgrenze nach oben, ist es sogar jede dritte Frau. Erste Anzeichen werden oft ignoriert, dabei lässt sich Inkontinenz heute sehr gut behandeln. Ärztliche Hilfe nehmen dennoch nur zwei von fünf Betroffenen in Anspruch.


Die verschiedenen Ursachen einer Blasenschwäche

  • Die Gründe für Harninkontinenz sind ebenso vielfältig wie seine Formen.
  • Inkontinenz kann sich auch vorübergehend bemerkbar machen, zum Beispiel nach einer Geburt oder als Nebenwirkung von Medikamenten.
  • Ebenso kann sie eine Begleiterscheinung von Infektionen oder eingeschränkter Mobilität sein.
Bei Birgit* (54) ist die Blasenmuskulatur seit der Chemotherapie ihrer Brustkrebsbehandlung geschwächt. "Hoffentlich ist jetzt kein Stau!" Dieser Gedanke begleitet sie seither auf jeder Autobahnfahrt. Die Inkontinenz beeinflusst all ihre Lebensentscheidungen. Jede Tasse Kaffee bedeutet Stress. Auch im Freundes- und Bekanntenkreis bleibt die Schwäche nicht unbemerkt: "Oft wird mein häufiger Gang zur Toilette kommentiert: "Schon wieder? Du warst doch heute schon dreimal." Dadurch fühle ich mich nicht normal, anders und schäme mich, als ob ich eine Krankheit hätte. Gefragt worden, warum das so ist, bin ich nie."

Sobald das Wohlbefinden eingeschränkt ist, sollte man aktiv werden.

Inkontinenz: Frauen tauschen sich gemeinsam aus

Jede Frau geht mit ihrer Inkontinenz anders um. Vielen hilft der Austausch mit anderen Betroffenen mit Blasenschwäche. Frauen finden in Selbsthilfegruppen einen geschützten Raum, wo es sich offen über Probleme, Ängste und Sorgen reden lässt. Das bestätigt auch Heilke Zwirn, sie ist im GPR Klinikum in Rüsselsheim für Selbsthilfegruppen zuständig. "Der Austausch ist wichtig, damit man weiß, dass man nicht alleine ist. Man fühlt sich in der Gruppe ernster genommen. Es ändert zwar nichts am Krankheitsbild, aber man kann Informationen austauschen, das macht es meist etwas einfacher."

Frauen, tauscht euch mehr aus!

Wege, mit der Harninkontinenz umzugehen

Anne* (68) lebt seit 40 Jahren mit der Diagnose Inkontinenz. "Ich habe gefühlt fast alle Therapien ausprobiert. Nichts hat wirklich geholfen. Mein Bindegewebe ist zudem sehr schwach und es wurde auch eine Blasensenkung diagnostiziert." Medikamente möchte sie nicht nehmen, weil sie die Nebenwirkungen fürchtet. Auch eine Operation lehnt sie ab. "Ich habe mich mit der Harninkontinenz arrangiert. Ich lasse mich davon nicht beeinflussen und bleibe aktiv", so die leidenschaftliche Wanderin.

Erika* (80) hingegen hat überhaupt kein Gefühl mehr im Beckenboden und Probleme mit der Lendenwirbelsäule. "Ich kann den Harndrang nicht kontrollieren. Nachts ist es besonders schlimm. Doch auch tagsüber ist es für mich ein ewiger Kampf, die Blase zu beruhigen. Ich benötige bis zu zehn Einlagen pro Tag." Sie denkt zusätzlich zu Inkontinenzartikeln über einen Blasenschrittmacher nach, mit dem man kontrolliert die Harnblase entleeren kann.

Bei leichteren Formen der Inkontinenz verschreiben Ärzte oft ein gezieltes Beckenbodentraining. Voraussetzung für den Erfolg ist allerdings, dass man von einer speziell ausgebildeten Physiotherapeutin oder Physiotherapeuten angeleitet wird. Außerdem sollten die Übungen im Idealfall auf das jeweilige Krankheitsbild abgestimmt sein. Das Ziel ist ein isoliertes Anspannen des Beckenbodens. Ist das im Einzeltraining gelungen, kann man auch in ein Gruppentraining wechseln.

Inkontinenz-Therapie mit Beckenbodentraining

Das Training lässt sich durch Ertasten kontrollieren oder mithilfe eines Biofeedbackgeräts, das über eine Sonde die Anspannung des Beckenbodenmuskels misst. "Ich habe es etwa ein Jahr regelmäßig angewendet und auch eine leichte Verbesserung gespürt", sagt Sylvie Stiepany. "Das Gerät wurde sogar von meiner Krankenkasse übernommen." Wichtig ist, dass man regelmäßig trainiert – auch alleine zu Hause.

Es ist höchste Zeit, offen über Blasenschwäche zu sprechen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. So wie es Sylvie Stiepany vorgemacht hat: "Frauen, traut euch, redet, tauscht euch aus. Wir sind doch so viele!"

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